Nachhaltige Verbesserung der Software

Hier erfahren Sie viel über ihre Möglichkeiten zur nachhaltigen Verbesserung der Qualität. Mit einfachen Massnahmen und der Pareto-Regel erzielen Sie einen maximalen Ertrag.

1.       Funktionalität

Die Funktionalität wird am besten aus einem Mix von Pflichtenheft, Visualisierung und Use Cases beschrieben, weil damit verschiedene Aspekte berücksichtigt werden.

Folgende Massnahmen bieten sich an:

  • Vollständigkeit, dazu gehören auch die nicht-funktionalen Anforderungen
  • Einfache Sprache, keine Fremdwörter, Erklärung der Begriffe
  • Review intern und mit Kunde: Beginn der Entwicklung erst nach Abnahme der Funktionalität!
  • Ablage der Informationen, sodass alle Projektmitarbeiter darauf Zugriff haben. Sind externe Mitarbeiter involviert, machen Cloud-Lösungen Sinn, z.B. Confluence.

2.      Performanz

Die kritischen Funktionen müssen möglichst früh umgesetzt werden, sodass diese gemäss den definierten Randbedingungen getestet werden können. Dies betrifft nicht nur die Performanz sondern das grundsätzliche Vorgehen bei einer Entwicklung.

Ist die Performanz ein kritischer Faktor und wird erst am Schluss gemessen, kann es böse Überraschungen geben. Im schlechtesten Fall muss die Architektur angepasst werden, was mit hohen Kosten und Terminverzug verbunden ist.

Software Qualität Verbesserung

3.      Benutzerfreundlichkeit

Jede Anwendung muss ein Logfile haben. Darin protokolliert die Anwendung beispielsweise, auf welche Buttons der Benutzer klickt. Damit kann ein Profil erstellt werden, wo sich der Benutzer wie lange aufgehalten hat und wo nicht.

Die Zielgruppe muss möglichst früh beim Testen involviert werden. Achtung: Die Anwendung muss stabil funktionieren, sonst ärgern sich die die Benutzer.

4.      Zuverlässigkeit

Ein zentraler Punkt für die Zuverlässigkeit ist das Testen der Anwendung. Dazu braucht es:

  • Ein Testkonzept, welches die Grundzüge und Ideen beschreibt. Software können Sie nie zu 100% testen.
  • Testfälle, um mit möglichst wenig Aufwand eine möglichst grosse Abdeckung zu erzielen.

Das Testkonzept und die Testfälle müssen vor Beginn der Umsetzung definiert werden. Sonst kann es passieren, dass Testfälle definiert werden, die nicht getestet werden können. Das kann unter Umständen verheerend sein.

5.      Wartbarkeit

In seltenen Fällen ist eine Anwendung von Anfang an wiederverwendbar und modular. Meist besteht Zeitdruck und der Fokus liegt auf der Funktionalität. Das ist normal. Aus diesem Grund muss Zeit fürs Refactoring eingeplant werden: Der Code wird später so modularisiert, dass die bestehende Funktionalität nicht ändert.

6.      Zusammenfassung

Mit diesen einfachen und kostengünstigen Massnahmen wird die Qualität erheblich gesteigert:

  • Vollständigkeit und Review der Anforderungen
  • Kritische Funktionen möglichst früh umsetzen und testen
  • Benutzer der Zielgruppe müssen möglichst früh mit der Anwendung arbeiten / testen
  • Testkonzept und Testfälle vor Beginn der Umsetzung definieren
  • Regelmässig Zeit fürs Refactoring planen

 

Weiterbildung im digitalen Zeitalter

Weiterbildung ist wichtig und nötig. Qualifizierte Mitarbeiter sind unentbehrlich. Die Halbwertszeit des Wissens wird immer kürzer. Obwohl diese Tatsachen bekannt sind, hapert es oft bei der Umsetzung. Stete Weiterbildung im digitalen Zeitalter ist gefragt.

Wir befinden uns im digitalen Zeitalter, Industrie 4.0 ist in aller Munde. Den digitalen Wandel können wir nicht aufhalten, aber wir können ihn mitgestalten. Um längerfristig konkurrenzfähig zu bleiben, ist agieren (mitgestalten) gefragt. Unsere hohen Lohnkosten können wir z.B. durch eine schnellere Lieferung, bessere Qualität oder durch Einmaligkeit (der Erste sein) wettmachen. Damit dies möglich ist, braucht es gut qualifizierte Mitarbeiter auf allen Ebenen.

Weiterbildung im digitalen Zeitalter
Weiterbildung im digitalen Zeitalter

Weiterbildung kann auf verschiedene Arten erfolgen.

Zeitschriften, Fachartikel

Das ist am günstigsten. Ein regelmässiges Lesen von Zeitschriften hilft, künftige Trends erkennen zu können. Die Erkenntnisse werden im Team diskutiert, um eine möglichst breite Abstützung zu haben. Die Gefahr besteht, das Gelesene zu vergessen ohne es anzuwenden.

Knowhow-Transfer in der Firma

Wenn das Wissen in der Firma besser verteilt ist, erhöht sich die Flexibilität. Eine Firma hat z.B. 3 Entwickler. Der erste ist ein Datenbank Spezialist, der zweite programmiert Benutzeroberflächen und der dritte programmiert Geschäftslogik. Wenn jeder Entwickler nebst seinem Kerngebiet noch ein zweites Gebiet beherrscht, können diese Entwickler effizienter eingesetzt werden.

Das Erarbeiten des nötigen Wissen braucht Zeit und Geld. Ein erprobter Weg ist die Betreuung durch den Spezialisten. Dabei ist es wichtig, von Anfang an konkrete Aufgaben zu lösen. Ein theoretisches Einarbeiten durch das Studium vieler Dokumente ist wenig abwechslungsreich und langweilig.

Zu Beginn wird viel mehr Zeit benötigt, um eine Arbeit zu erledigen. Der Spezialist investiert Zeit in die Betreuung und der Lernende muss sich einarbeiten und sich im neuen Thema zurechtfinden. Mit der Zeit reduziert sich der Betreuungsaufwand merklich. So kann beispielsweise eine Stellvertretung in den Ferien erfolgen. Eine ungleichmässige Auslastung der Mitarbeiter kann so geglättet werden.

Mitarbeiter Skills
Mitarbeiter Skills

Lehrgänge, Studium

Es gibt verschiedene Lehrgänge und Studien an Höheren Fachschulen (HF) und Fachhochschulen (FH). Darauf wird nicht näher eingegangen, da es den Rahmen dieses Beitrages sprengen würde.

On the Job

Training on the job ist heute selbstverständlich. Ein Mitarbeiter kommt früher oder später in eine Situation, wo das eigene Wissen nicht mehr ausreicht. Er muss sich neues Wissen bei einer konkreten Aufgabe aneignen. Google sei Dank.

Wichtig ist, dass eine Kontrolle stattfindet. Die gleiche Aufgabe kann auf verschiedene Arten gelöst werden und meist gibt es (zu) viele Möglichkeiten. Die Vor- und Nachteile müssen bekannt sein. Sonst besteht die Gefahr, dass die Lösung alles andere als optimal ist und die Probleme später auftreten, z.B. bei der Wartbarkeit.

Firmenkurse

Das ist die optimale Möglichkeit, einzelne Mitarbeiter gezielt weiter zu bilden. Diese sollten immer konkrete Projekte / Probleme der Firma behandeln. Dadurch ist der Lerneffekt am grössten, weil der Mitarbeiter etwas Neues lernt und es sogleich anwenden kann. Ob sich ein Firmenkurs (finanziell) lohnt, hängt von der Anzahl Teilnehmer und der Dauer ab. Die direkten Kosten sind meist höher als bei einem externen Kurs, dafür ist der Nutzen umso höher.

Externe Kurse

Externe Kurse gibt es praktisch zu jedem Thema. Die Schwierigkeit liegt darin, den richtigen Kurs mit dem richtigen Schwierigkeitsgrad zu finden. Über- und Unterforderung bringen wenig. Die Umsetzung des Gelernten in der Firma ist meist schwieriger als bei einem Firmenkurs. Dafür gibt es einen Austausch zwischen den Teilnehmern, der nicht zu unterschätzen ist.

Fazit

Wie so oft im Leben gibt es nicht die richtige oder die einzige Art der Weiterbildung. Eine Kombination ist meist sinnvoll. Welche Arten genutzt werden, hängen primär von der Qualifikation / Selbständigkeit der Mitarbeiter und den finanziellen Möglichkeiten der Firma ab. Wichtig ist, dass eine gezielte Weiterbildung erfolgt. Nichts tun und abwarten ist die falsche Strategie.

Weiterführende Links

Weiterbildung Höhere Fachschule Uster

Firmenkurse Hyperformers

Von der Geschäftsidee zur IT-Umsetzung (1)

Ausgangslage

Am Anfang steht die Geschäftsidee auf einem einzigen Blatt Papier – am Ende resultiert eine IT-Lösung, welche weltweit eingesetzt werden kann. Dieses schwierige Unterfangen wird im Folgenden am Beispiel von Spotsonscreen beschrieben. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen zwei KMUs: Spotsonscreen hat eine neue Geschäftsidee, Hyperformers ist verantwortlich für die IT-Umsetzung.

Geschäftsidee

Die Geschäftsidee ist einfach: Werbebotschaften können selber zusammenstellt und auf beliebigen Geräten (TV, Beamer, Tablet) abgespielt werden. Die Werbebotschaften können nach Warengruppen (Rayon) und Filialen klassiert und mit ein paar wenigen Klicks auf die Geräte verteilt werden. Eine permanente Internetverbidnung braucht es nicht.
Spotsonscreen hat umfangreiche Marktabklärungen in der Schweiz und im angrenzenden Ausland gemacht. Es bestehen bereits Kontakte zu möglichen Kunden. Höchste Zeit, mit der IT-Umsetzung zu starten. Als Erstes erarbeitet Hyperformers ein Konzept mit verschiedenen Varianten, wie dieses System aussehen kann. Es braucht ein benutzerfreundliches Verwaltungstool, um die Werbebotschaften hochzuladen und anschliessend auf die Geräte zu verteilen. Es braucht Geräte, welche mit dem Verwaltungstool kommunizieren und die richtigen Videos herunterladen können. Dies bedingt, dass es klar definierte Schnittstellen zwischen der Videoverwaltung und den Geräten braucht.

Storyboard

Der Auftraggeber kann mit technischen Begriffen nicht viel anfangen. Deshalb ist es wichtig, möglichst schnell mit dem Entwurf der Benutzeroberfläche zu beginnen. Eine einfache Möglichkeit besteht darin, ein sog. Storyboard zu erstellen: Verschiedenen Screens werden miteinander verlinkt und der Auftraggeber kann durch die einzelnen Screens navigieren. Damit werden zwei Fliegen auf einen Schlag erwischt:

  • Hyperformers muss die Geschäftsidee verstehen und sich Gedanken zur Umsetzung machen
  • Der Kunde kann verifizieren, ob seine Idee richtig verstanden wurde und vollständig ist
Endgerät Screen
Visualisierung

Beispiel Storyboard: Screen zur Generierung von Reports

Dies ist ein iterativer Prozess. Entscheidend ist, dass die Geschäftsidee von verschiedenen Perspektiven (Auftraggeber, IT, mögliche Kunden) betrachtet wird. So werden alle Aspekte abgedeckt. Eine kritische Haltung aller Beteiligten ist unerlässlich. Dies setzt gegenseitiges Vertrauen voraus. Es geht darum, die Geschäftsidee weiter zu entwickeln, damit sie effizient umgesetzt werden kann.

Am Beispiel Spotsonscreen ist dies gelungen. Nach diversen Besprechungen und zwei Reviews ist sichergestellt, dass:

  • Hyperformers die Anforderungen verstanden hat
  • Das Storyboard korrekt ist
  • Das technische Konzept umgesetzt werden kann
  • Die Umsetzung etappiert wird, damit möglichst schnell verkauft werden kann

Weiterführende Links:

Im nächsten Blog wird die technische Umsetzung beschrieben.